Herbstgericht – Es ist noch Suppe da!

Der Herbst zeigt mal wieder seine ungemütliche, nass-kalte Seite. Aber nur auf dem Sofa liegen – das ist doch auch nichts. Zumindest nicht für mich. Deshalb bin ich auch bei „Schmuddelwetter“ gern draußen unterwegs. Um danach aber schnell wieder auf „Wohlfühltemperatur“ zu kommen, gibt es für mich nichts besseres als eine schöne heiße Suppe.

Ja, ihr habt richtig gehört: Suppe! Klingt im ersten Moment vielleicht nicht gerade sexy, aber Suppen sind mega gesund, wärmend und haben eine unglaubliche lange Geschichte. Bei uns in Europa wurde nämlich schon vor ca. 5000 Jahren Suppe gekocht. Die sahen damals natürlich noch etwas anders aus und haben wahrscheinlich auch nicht so gut geschmeckt. Aber das Prinzip blieb eigentlich das Gleiche! Wobei gerade früher einfache Suppen oft ein Essen der armen Leute war.

Wann wird eine Brühe zur Suppe?

Auch wenn Suppen im ersten Moment als was recht Einfaches erscheinen, allein schon die Unterteilung hat es in sich: Püree-, Rahm-, Creme-, Getreide- oder Gemüsesuppen. Dazu noch Veloutés und verschiedene Arten von Brühen. Puh! Wir fangen aber mal ganz einfach mit einer Brühe an. Dafür müsst ihr nämlich nur einen Topf mit Wasser nehmen und über mehrere Stunden Fleisch und/oder Gemüse darin köcheln lassen. Dadurch werden die ganzen feinen Aromastoffe gelöst. Je nachdem, was ihr da ausgeköchelt habt, habt ihr am Ende eine Brühe, Bouillon oder einen Fond. Die Brühe könnt ihr jetzt erst einmal zur Seite stellen.

Für eine Suppe fangt ihr nämlich anders an! Da nehmt ihr euer Lieblingsgemüse (oder dass was gerade weg muss) und schwitzt das mit etwas Öl in einem Topf an. Aromaentfaltung ist das Stichwort. Das ganze gießt ihr dann mit eurer Brühe auf. Und schon habt ihr eine klare Suppe. Je nach Geschmack könnt ihr diese mit Mehl, Milch oder Sahne binden und abschließend pürieren. Der Schritt entscheidet letztlich auch, was für eine Suppenart ihr habt. Wer zum Beispiel nur Mehl zum Binden nimmt, bekommt eine Getreidesuppe.

Und was ist jetzt Eintopf?

An einer Suppe ist ja sich nicht viel dran. Deshalb wird sie heutzutage meistens als Vorspeise gereicht. Wenn ihr aber noch ein paar Zutaten wie Kartoffeln, Reis, Nudeln, Fleisch und so weiter dazugebt, kann man durchaus davon satt werden. Et voilà: Ihr habt einen Eintopf! Die sättigende Wirkung, bzw. der Einsatz als vollwertiges Gericht macht nämlich den Hauptunterschied zur einfachen Suppe aus.

Bier zum Frühstück

Noch ein kleiner Ausflug in die Esskultur von früher. Bis weit in das 19. Jahrhundert gab es vor allem auf dem Land eine warme Biersuppe zum Frühstück. Jupp: richtig gelesen – Bier zum Frühstück! Der Grund ist ganz einfach: Bier ist ein nahrhaftes und stärkendes Lebensmittel. Sogar Kinder durften schon zum Frühstück Biersuppe löffeln. Die haben allerdings Dünnbier bekommen. Irgendwann hat sich dann aber doch der neumodische Kaffee durchgesetzt. Schade eigentlich…

Und (Ur-)Oma Hilde?

Natürlich hat auch meine Uroma Hilde gern Suppe gegessen. Bei ihr in der Küche hat es immer lecker gerochen, während sie mit Uropa Walter an den Rezepturen gefeilt hat. Die wurden zum Glück weitergegeben, sodass ihr auch heute noch schlemmen könnt wie früher. Glaub ihr nicht? Dann schaut doch mal im Shop vorbei.